# 27 Get your kicks on Route 66
12. November 2019
Nach etlichen Tagen im schönen Städtchen Payson und einigen Touren am Mogollon Rim starteten wir zur nächsten Etappe.
Einige der schönsten Reststücke der Route 66 warteten auf uns. Die Route 66 war in den 1930er Jahren die allererste Transkontinental-Verbindung von Chicago nach Los Angeles.
Die Anfangsjahre der Straße fielen auch mit der großen Wirtschaftskrise zusammen. Außerdem waren durch klimatische Veränderungen riesige landwirtschaftliche Gebiete in Oklahoma und östlich davon lange nicht nutzbar. Durch anhaltende Trockenheit und starke Winde entstanden Staubstürme, die hunderte Kilometer weit zu sehen waren.
Viele Siedler und Farmer gaben auf und zogen Richtung Kailfornien. Und da war dann die Route 66 die Lebensader, über die man in das gelobte Land fahren konnte.
Heute gibt es nur noch Teilstücke der Straße. Eine Route 66 Gesellschaft versucht, die noch vorhandenen Teile zu erhalten. Die Straße mit den Städten und Dörfern lebt heute nur noch vom Mythos der sogenannten „Mother Road“. Insbesondere für echte Biker ist es ein „Muß“, die Strecke einmal mit der Harley zu fahren.
Unterwegs sind uns genügend Harleys, aber auch andere Zweiräder, sogar einige Radfahrer, begegnet.
Über Flagstaff ging es nach Williams, wo man mit der Railroad zum Grand Canyon fahren kann.
Wir waren übrigens am 11.11. dort, also am Veterans Day, einem Feiertag in den USA. Dementsprechend voll war es und das Geschäft mit der „Motherroad“ blühte.
Von Williams fuhren wir am nächsten Tag über Ash Fork nach Seligman. Seligman ist ein weiterer bekannter Ort an der 66. Hier lebt der mittlerweile 92jährige Mitbegründer der Route 66-Association. Wir hatten den Eindruck, dass dieser kleine Ort nur noch wegen der Touristen existiert.
Hier machen auch wieder die großen Reisebusse Halt und lassen hunderte Japaner und ihre Selfie Sticks raus. Wir haben da die unglaublichsten Szenen beobachtet. Von kürzesten Miniröcken bis zur Burka-ähnlichen Vollvermummung mit Mundschutz war alles zu sehen.
Die weitere Strecke bis Kingman war weniger interessant. Auch das in vielen Kalendern und Reiseführern abgebildete Hackberry ist nur noch eine Ruine und uninteressant.
Nach einer Übernachtung in Kingman vor dem Bootbarn Westernstore kamen wir dann an die landschaftlich interessanteste Streckenführung durch einen Gebirgszug über den Sitegreave Pass.
Schmale Strecke, viele Kurven, Abgrund rechts, ungesichert, also genau das richtige für einen 190 PS-Sprinter.
Nicht von ungefähr trafen wir hier auch auf die meisten Biker. Kurven schnippeln mach halt Spaß, egal mit welchem Gefährt.
Nach dem Pass ging es dann runter nach Oatman. Wenn man meint, man hat schon allen Kitsch der Welt gesehen, dann muß man auf jeden Fall nach Oatman. Das toppt alles an Klimbim, was der Tourist kaufen kann.
Aber wir waren ja wegen der Strecke hier (der Weg ist das Ziel) und wegen der Wildesel, die hier haufenweise rumlaufen und sich von den Touristen füttern lassen.
Da wir jetzt in etwa die Halbzeit unseres Roadtrips erreicht hatten, wollten wir mal einige Tage „Urlaub von der Reise“ machen und fuhren in das große Recreation-Gebiet am Colorado River.
Davon mehr im nächsten Beitrag. Hier aber noch der Link zum YouTube-Video:
Wieder mal ein schöner Bericht und ein spannendes Video, Die Bilder auf Instagram und die Aufnahmen mit der Drohne von dem einsamen Rastplatz erzeugen Gänsehaut. Route 66 sowieso.
LG und „Gute Fahrt“ Bernd
Wow. Das ist der Bericht, auf den ich gewartet habe. Ein Traum für jeden Harley Biker. Wild hogs, baby!???????????? Ich wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit!!!!
Gruß Jörg