# 28 Am Colorado River entlang und dann zum Joshua Tree NP

10. Januar 2020 1 Von berndjanke

Mitte November 2019

Von Oatman aus ging unser Roadtrip weiter. Wir fuhren entlang des Colorado River in eine der größten Recreation Areas von Arizona.

Lake Havasu City ist die Stadt der Boote und Wohnmobile. Ein Händler neben dem anderen. Der Colorado ist hier die Lebensader für alle möglichen Formen der Freizeitgestaltung.

Buckskin Mountain Statepark

Wir aber hatten jetzt in etwa Halbzeit auf unserer Nordamerika-Rundreise und in dieser Zeit ca. zwei Drittel der geplanten Gesamtfahrstrecke (rd. 23.000 KM) gefahren. Aufgrund des Super-Sommerwetters beschlossen wir, Urlaub von der Reise zu machen und steuerten dazu den Buckskin Mountain Statepark an.

Daraus wurden 5 Tage auf einem Super-Campground bei täglich bis zu 30 Grad Celsius.

Nachdem wir diese Auszeit genommen hatten, wurde es wettermäßig auch schlechter. Wir bekamen sogar etwas Regen ab, als wir Richtung Quartzsite weiterfuhren.

QuartzsiteHome of the Snowbirds

Quartzsite ist weltbekannt nicht nur durch die dort vorhandenen Mineralien in vielfältigster Form. Es ist auch jedes Jahr ab Januar Anlaufstelle für tausende sogenannter „Snowbirds“. So werden die amerikanischen Rentner bezeichnet, die zur Überwinterung in die Wüste von Arizona fahren.

Wir schauten uns das ganze Gelände an. Es waren schon einige Reisemobile vor Ort. Hier wird mitten in der Wüste eine komplette Infrastruktur für die Besucher aufgebaut. Man muß sich bei einer der Meldestellen registrieren und bekommt dann für 14 Tage einen kostenlosen Stellplatz zugewiesen.

Außerdem besteht die Möglichkeit, etwa 3 Meilen hinter Quarzsite auf BLM-Land wild zu campen. Anmeldung ist hier nicht erforderlich. Es gibt auch keinerlei Infrastruktur.

Da wir keine 14 Tage bleiben wollten, zogen wir die 2. Variante vor. BLM bedeutet „Bureau of Land Management“. Das BLM verwaltet die Bundeseigenen Landflächen. Hier kann man in der Regel überall frei campen und dies wird auch von den Amerikanern rege genutzt.

Wild campen auf BLM-Land

California – here we come

Am nächsten Tag fuhren wir weiter bis zur Grenzstadt Yuma. Und wir wurden von der veränderten Landschaft völlig überrascht. Nach hunderten Meilen Geröllwüste plötzlich Ackerbau. Alles sattgrün und gut bewässert. Es sah teilweise aus wie im Münsterland. Mit diesem krassen Unterschied hatten wir so nicht gerechnet.

Die Weiterfahrt führte uns dann nach Kalifornien. Und hier gab es wieder eine spektakuläre Veränderung der Landschaft. Wir durchfuhren ein Sahara-ähnliches Sanddünengebiet von riesigen Ausmaßen. Und danach kamen wir dann in eine absolute Mondlandschaft.

It never rains in Southern California?

So sang es Albert Hammond Anfang der 70er Jahre. Das „never“ in den Lyrics ist auf jeden Fall gelogen. Wir erlebten in der Nach einen Thunderstorm mit stundenlangem Starkregen. Dabei gab es Windböen, die unseren Sprintie so durchschüttelten, das man glaubte, auf hoher See zu sein.

Morgens war dann der Spuk vorbei. Nur die Flash flood-Senken in den Straßen waren noch voll Wasser.

Durch den Thunderstorm hatte es einen Temperatursturz gegeben und es wurde Kalifornien-untypisch lausekalt.

Yoshua Tree Nationalpark

Wir steuerten direkt das Visitorcenter des Yoshua Tree Nationalpark an. Trotz des schlechten Wetters waren im Park selbst alle Campgrounds belegt.

Wir fanden außerhalb einen schönen „Full hook up“-Platz. Auf dem blieben wir 2 Tage und fuhren von dort in den Park.

Dieser Nationalpark ist sehr großflächig, liegt bei Palm Springs in der kalifornischen Wüste und ist im Vergleich zu anderen Parks nicht so spektakulär, hat aber durch die abwechslungsreiche Landschaft und eben die eigenartigen Yoshuabäume seinen eigenen Reiz.

Wie in den USA üblich kann man an den Sehenswürdigkeiten kleine Trails laufen und – wenn man will – auch größere Wanderungen unternehmen.

Yoshua Trees

Wir besuchten den Park zwei Tage hintereinander und liefen alle Trails. Teilweise kam man sich vor, wie in einem botanischen Garten.

Fazit:

Unter den vielen Nationalparks ist er nicht der spektakulärste, aber wenn man ihn bei seiner Routenplanung weglässt, entgeht einem was.

Das nächste Ziel war das Death Valley, das wir vom Joshua Tree NP aus direkt anfuhren. Davon mehr in Beitrag 29.

Hier noch der Link zur 28. Etappe: