#19 Von Haines, Alaska über Whitehorse, Yukon nach Stewart

16. Oktober 2019 5 Von berndjanke

08.09.2019

Heute verlassen wir das Bärenparadies. Pünktlich um 6.45 Uhr morgens sind wir am Fähranleger der sog. „Inside-Passage“ bzw. des Alaska Marine Highway. Alternativ hätten wir ca. 500 KM über Land fahren müssen. Und so ist die Schifffahrt nicht nur eine Abwechslung sondern auch betriebswirtschaftlich sinnvoll. Für insges. $ 181 für Sprintie und Besatzung bringt man uns nach Skagway.

Wir haben ja viele Jahre Erfahrung mit diversen Fährfahrten. Das reicht von Stress in Italien über den totalen Wahnsinn in Griechenland bis hin zu europäischer Gründlichkeit und Ordnung in Skandinavien.

Aber was wir hier in Alaska erleben, ist schon beispielhaft. Perfekte Organisation, ein Einweiser, dem sogar ein Sturkopf wie ich folge ???? und ein Fährschiff, das so sauber ist, dass man hier eine OP am offenen Herzen auf dem Boden vornehmen könnte.

Die Ausschiffung in Skagway erfolgt genauso schnell und professionell und wir fahren wieder mal zur „Canadian Border“.

Noch eine Anmerkung: Auf dem Schiff lernten wir noch einen anderen Overlander kennen. Thomas aus Xanten fährt mit seinem Sprinter die Panamericana. Unter www.goodjourney.de kann man ihn über seinen Blog verfolgen.

Erster Stop „back in Canada“ ist Carcross mit der angeblich kleinsten Sandwüste der Welt.

Die kleine Sandwüste darf mit dem Auto befahren werden, was Marc mit seinem Syncro-Bulli natürlich erfolgreich getestet hat.

In Deutschland hätte man einen Zaun um das Areal gezogen, alles unter Naturschutz gestellt und im besten Falle Eintritt für einen Besuch der Dünen genommen. Hier kann man frei drauflos brettern, egal mit welchem Fahrzeug. Und Schaden hat die Sandwüste noch nicht davongetragen.

Und dann geht es nach Whitehorse. Die Stadt hatte schon auf der Hintour allen gut gefallen. Hier ist dann wieder „Washing Day“. Und hier sollen sich dann auch die Wege der „German Community“ trennen. Marc muss zurück nach Banff, die letzten 3 Monate einen Job suchen und das Auto verkaufen.

Und Syncrotime will Generalrichtung Vancouver, wir dagegen haben als generelles Ziel den 11. Oktober, an dem wir in Moab, Utah, USA unsere Freunde aus Hamburg treffen wollen.

Immerhin sind wir vom 09. bis 15.09.2019 in Whitehorse, was schon fast zur Teilnahme an den Kommunalwahlen berechtigt????.

Am 15.09. geht es weiter. Zunächst über den Alaska Highway nach Watson Lake. Am nächsten Tag nehmen wir dann den Cassiar Highway unter die BF Goodrich-Reifen (hier nochmal ein Dankeschön an Astrid von Reifen Lumpp für die Bemühungen und Beratung). Andere Reifen kommen für uns nicht mehr in Frage. Einfach klasse, diese Pneus. Lassen vergessen, dass wir keinen Allrad-Sprinter haben. Und die Laufgeräusche sind nicht stärker, als bei den vorherigen Contis.

Der Cassiar ist mit Abstand die einsamste Straße, die wir auf unserem Roadtrip befahren haben. Leider war zumindest am Anfang die Bewaldung durch Brände völlig vernichtet worden.

Es kam uns so gut wie kein Auto entgegen. Nach rund 600 Kilometern auf sehr gut ausgebauter Straße, teilweise mit Flüsterasphalt, erreichen wir dann die Abzweigung nach Stewart.

18.09.2019

Stewart liegt an der Pazifikküste und ist nur „one way“ zu erreichen. Bei unserer Ankunft stellen wir ganz schnell fest:

„Season is over“, hier ist fast alles geschlossen, sogar das Visitor Center. Dafür treffen wir auf gute Bekannte. Marc und Kathrin sind an ihrem Lieblingsort, der „Public Library“ und arbeiten an ihren YouTube-Videos. Klar, dass wir dann doch noch einige Tage zusammenbleiben, da die generelle Fahrtroutenplanung zusammenpasst.

In Stewart haben wir dann noch eine unerwartete Begegnung: am Visitorcenter sitzt ein großer Schwarzbär gemütlich an einem Baum – und das mitten im Ort.

????

Das Wetter ist schlecht, alles hier „closed for season“, jetzt wird es Zeit, nach Süden zu fahren.

Hier noch der Video-Link;

Viel Spaß beim Schauen!!!