#33 Mexiko – Baja California 1

23. Februar 2020 2 Von berndjanke

Januar 2020

Mexiko, ooohhh my gooodddd! Dangerous, corrupt cops, Drug Kartells. Hold ups and Gang fights all over the country. Killed tourist every year.

Eine Übersetzung ist glaube ich nicht nötig. Das waren die Warnungen vieler US-Amerikaner, wenn sie hörten, dass wir nach Mexiko einreisen wollten.

Unsere Erfahrung: Alles Blödsinn. Wir waren über 5 Wochen auf der Baja California und hatten nicht ein einziges Mal ein Unsicherheitsgefühl.

Im Gegenteil: Wir haben selten so freundliche und fröhliche Menschen getroffen, wie hier in Mexiko.

Es begann schon bei der Einreise in Tecate, einem kleinen Grenzübergang. Es wurde nur kurz ins Wohnmobil geschaut und das war dann die ganze Kontrolle. Wir füllten unsere Einreisepapiere aus, bekamen die Stempel in den Reisepass und nach einem freundlichen „Bienvenidos Mexico“ starteten wir Richtung Ensenada. Die mexikanische Aufenthaltsgenehmigung gilt übrigens für 6 Monate, das Fahrzeug darf sogar 10 Jahre im Land bleiben.

Tecate / Mexiko / South of the border

Nach den ersten positiven Eindrücken kam dann doch ein kleiner Kulturschock. In den Orten, die wir durchfuhren, waren durchweg mieseste Straßenverhältnisse. Schlaglöcher von 20 cm Tiefe und ein Meter Durchmesser waren keine Seltenheit. Dazu kam, dass sich die meisten Mexikaner für unsterblich halten und dementsprechend wie die Henker fahren.

Es gibt für Einheimische auch keine Versicherungspflicht und so etwas wie den TÜV kennt man hier nicht. Dementsprechend waren etliche Schrotthaufen hier unterwegs, manchmal ohne Motorhaube oder Windschutzscheibe.

Also hieß es, umsichtig und devensiv zu fahren. Wir waren ja von vielen Griechenlandreisen einiges gewohnt, aber die Mexikaner toppen die Griechen im Straßenverkehr um Längen. Und – sehr wichtig: die Griechen hupen zumindest, die Mexikaner fahren einfach drauflos.

03. Januar 2020

Am Nachmittag trafen wir in Ensenada ein. An einer Tankstelle gab man uns den Tipp, einen Calimax-Supermarkt anzufahren. Dort konnten wir auf dem Parkplatz – mit Genehmigung der Security – übernachten.

Am nächsten Tag ging es weiter nach La Bufadora, eine kleine Halbinsel hinter Ensenada.

Und wieder bestätigten sich die ersten Eindrücke: supernetter Campground-Besitzer, günstigste Lebenshaltungskosten, ein Campground für 9,75 Euro/Tag und der hatte noch eine der besten Internetverbindungen der bisherigen Tour.

„Deutsches Dorf“ in La Bufadora / Mexiko

Nach und nach trafen hier auch noch einige Overlander ein, mit denen wir über YouTube und Instagram Kontakt hatten. Und, wie bei Globetrottern üblich, hatten die Fahrzeuge alle einen Namen ???? (siehe Foto oben).

11. Januar 2020

Nach einigen Tagen verließen wir dann die German Community und starteten Richtung Süden.

Hier muß noch eine interessante Eigenheit in Mexiko beschrieben werden.

Trinkwasser gibt es nur an Verteilerstellen, die mit „Aqua Purificada“ gekennzeichnet sind. Wir waren zunächst sehr skeptisch, als wir das hörten.

Aber im Nachhinein stellte sich das als ideal für eine Tour mit dem Reisemobil heraus. Diese Wasserstellen gab es überall und das Ganze war hervorragend organisiert. Das Wasser war gefiltert, superrein und wurde entweder mit Schlauch oder Kanister in den Wohnmobiltank gefüllt. Ein Liter reines Trinkwasser für nicht mal einen Peso!!! Keine Kalkablagerungen mehr im Kessel. Und immer eine superfreundliche Bedienung.

Die Mexiko 1 als einzige Hauptverbindungsstraße auf der Westseite der Baja ist zwar gut in Schuß, aber relativ eng. Die Landschaft ist überraschend grün und wird großflächig landwirtschaftlich genutzt.

Die Dörfer, die wir durchfuhren, boten härteste Kontraste. Neben einigen nagelneuen Top-Villen standen absolute Bruchbuden, die teilweise mit Plastikfolien abgedichtet waren. Der „Dritte-Welt“-Eindruck war hier nicht zu leugnen.

Aufgrund eines Tipps von Schweizer Overlandern fuhren wir zunächst bis San Quintin und dort auf den Campground von Don Eddies.

Das war ein sehr guter Tipp, insbesondere was das Restaurant auf dem Platz betrifft. Wir blieben mehrere Tage und aßen uns durch die Speisekarte.

Auch dieser Campground war wieder ein Overlander-Treffpunkt. Schweizer, Engländer, Kanadier, Deutsche und sogar Australier fanden sich hier ein.

Wir hatten unseren Baja-Aufenthalt eigentlich nicht so lang geplant, aber es gefiel uns hier ausgezeichnet.

Wir wollten auf jeden Fall bis Guerrero Negro fahren. Davon handelt der nächste Beitrag.

Hier noch der Link zum Video:

Viel Spaß beim schauen!
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